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Ausstellungen Werkschau

WERKSCHAU XVIII – INGEBORG STROBL

18. Juni 2013 – 20. Juli 2013

Ingeborg Strobl (AT)

BILDER | Kataloge | Editionen |

Eröffnung und Katalogpräsentation: Montag, 17. Juni,  19.00 Uhr
Werkstattgespräch mit Ingeborg Strobl: Donnerstag, 18. Juli, 18.00 Uhr

Sponsored by: BMUKK; MA7-Kultur; Cyberlab

WERKSCHAU XVIII ist die Fortsetzung der seit 18 Jahren jährlich stattfindenden Ausstellungsreihe der FOTOGALERIE WIEN, in der zeitgenössische KünstlerInnen präsentiert werden, die wesentlich zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie und neuen Medien in Österreich beigetragen haben. Gezeigt wurde bisher ein Querschnitt durch das Schaffen von Jana Wisniewski, Manfred Willmann, VALIE EXPORT, Leo Kandl, Elfriede Mejchar, Heinz Cibulka, Renate Bertlmann, Josef Wais, Horáková + Maurer, Gottfried Bechtold, Friedl Kubelka, Branko Lenart, INTAKT – Die Pionierinnen (Renate Bertlmann, Moucle Blackout, Linda Christanell, Lotte Hendrich-Hassmann, Karin Mack, Margot Pilz, Jana Wisniewski), Inge Dick, Lisl Ponger, Hans Kupelwieser und Robert Zahornicky. Für die diesjährige Werkschau konnte die FOTOGALERIE WIEN die in Wien lebende Künstlerin Ingeborg Strobl gewinnen. 

Eine Retrospektive als Konzeptarbeit, als Recherche im Archiv – nach genau festgelegten Parametern und damit verbundenen Einschränkungen. Die Auswahl einer Fotografie aus jeweils einem Jahr fotografischer Tätigkeit, beginnend 1967 mit den ältesten vorhandenen Negativen. Alles auf Film, alles Kleinbild, zuerst in Schwarz-Weiß, später in Farbe. Alle ausgewählten Negative wurden 2013 digitalisiert und im gleichen Format ausgearbeitet. Dazu Texte mit Ortsangaben und Bildbeschreibungen. Eine einheitliche Serie, die eine Zeitspanne von über 40 Jahren umfasst und als subjektiver Kommentar gesellschaftlicher Veränderungen oder als persönliche Befindlichkeit gelesen werden kann. Aufgrund dieser Kriterien konnten viele Aspekte, Themen, Facetten, unterschiedlichste Projekte und Reisen nicht berücksichtigt werden – diese Serie ist EINE mögliche Auswahl, es könnten dem Archiv unzählige weitere Varianten entnommen werden, nach anderen Prioritäten sortiert. Die vorliegende Auswahl ist von prägenden Erinnerungen geleitet – an Lebensstationen, Ereignisse, Stimmungen, an Landschaften und Reisen.

Zu den Inhalten der Bilder gehört auch die Art ihrer fototechnischen Entstehung. Ingeborg Strobl hält mitunter fest, wann sie welche Kamera verwendet hat, und benennt so mit der Wahl der Motive auch die Wahl der bildgebenden Apparate als werkbestimmenden Subtext.  Es sind immer auch deren Geschichte und ihr persönliches Verhältnis zu ihnen, die in den Bildern und Texten miterzählt werden. Wenn die Künstlerin im Nachhinein bedauert, hie und da nicht die optimale Kamera mitgeführt zu haben, aber dennoch die Bilder für präsentationswürdig hält, so verdeutlicht sie, dass es die situationsbezogenen Beobachtungen sind, die den Wert des Bildes mitbestimmen bzw. dass Fotografien nicht nur Bilder liefern, sondern auch ihre eigenen medialen Voraussetzungen mit abbilden. Außerdem spricht es für ihren Genauigkeitssinn, Ungenauigkeiten beim Wort zu nennen. Es ist eine aus dem Lebensvollzug entwickelte und darin integrierte Kunst, die sich konträr zu Kunst als primär marktkonformem Ritual im betriebsinternen Trendjumping versteht. Strobl begibt sich innerhalb des Lebens auf eine Entdeckungsreise, die im Gewöhnlichen mehr als genug Außergewöhnliches findet, ohne von vorneherein mit der Besonderheit des Künstlerischen zu spekulieren. Man wird in den einzelnen Etappen ihres Lebensfotoromans vergeblich nach Stilschwankungen und zeitgeistigen Anpassungen suchen, vielmehr zeigt sich darin ein mit Konsequenz durchgehaltener Sinn für das Poetische im Dokumentarischen bzw. für das Metaphorische im Faktischen.

(textliche Betreuung: Rainer Fuchs)