Eröffnung und Katalogpräsentation: Montag, 18. Juni, 19.00 Uhr
Einleitende Worte: Christina Natlacen
Werkstattgespräch mit Robert Zahornicky: Donnerstag, 19. Juli, 19.00 Uhr
Sponsored by: BMUKK; MA7-Kultur; Cyberlab; Sammlung Volpinum Wien; NÖ-Landesmuseum; FOTORAUM, Wien
WERKSCHAU XVII ist die Fortsetzung der seit 17 Jahren jährlich stattfindenden Ausstellungsreihe der FOTOGALERIE WIEN, in der zeitgenössische KünstlerInnen präsentiert werden, die wesentlich zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie und neuen Medien in Österreich beigetragen haben. Gezeigt wurde bisher ein Querschnitt durch das Schaffen von Jana Wisniewski, Manfred Willmann, VALIE EXPORT, Leo Kandl, Elfriede Mejchar, Heinz Cibulka, Renate Bertlmann, Josef Wais, Horakova + Maurer, Gott-fried Bechtold, Friedl Kubelka, Branko Lenart, INTAKT – Die Pionierinnen (Renate Bertlmann, Moucle Blackout, Linda Christanell, Lotte Hendrich-Hassmann, Karin Mack, Margot Pilz, Jana Wisniewski), Inge Dick, Lisl Ponger und Hans Kupelwieser.
Für die diesjährige Werkschau konnte die FOTOGALERIE WIEN Robert Zahornicky gewinnen. Die Auseinandersetzung mit den Themen „Eingriffe in die Wirklichkeit“ bzw. „Das Spiel mit Wahrnehmung und Wirklichkeit“ zieht sich als roter Faden durch die retrospektive Schau des Künstlers.
Die WERKSCHAU von Robert Zahornicky, 1952 in Wien geboren und in Pressbaum lebend, umfasst einen umfangreichen Querschnitt seiner künstlerischen Tätigkeit, die in den 1980er-Jahren ihren Anfang nahm. Neben „experimentellen“ Polaroids, Fotogrammen – unter anderem auch Polaroidfotogrammen –, Aquagrammen und verschiedenen anderen fotografischen Techniken zeigt er auch skulpturale Arbeiten wie die Serie Sarkophage, zu Blöcken gepresste Bücher- und Zeitschriftenschnipsel, das Video Communication Breakdown sowie Dokumentationen seiner frühen Aktionen wie Die letzte Reise der Venus von Willendorf oder Carnuntum Camac. Die Serie Zeit – Spuren thematisiert sowohl Veränderungen am Fotomaterial wie auch an Personen im Zeitraum eines Jahres.
Thematischer Schwerpunkt des Werks von Robert Zahornicky ist die Natur, an der er nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein philosophisches und wissenschaftliches Interesse hat. Grundlage seiner Fotogramme sind Blätter, Zweige, Pflanzen, die er während der Belichtung auf dem Fotopapier bewegt. Diese Bewegung steht für Wachstum und Veränderung. Erstmalig zu sehen sein wird auch der letzte, 2005 entstandene Zyklus der Serie Wildnis, Farne unterschiedlicher Wachstumsstadien, die der Künstler aus ihrem ursprünglichen natürlichen Kontext genommen und vor neutralem weißen Hintergrund platziert hat. Auch diese stehen für den zeitlichen Ablauf, für den Kreislauf des Lebens. Die Arbeiten der Serie Shredder, für die Zahornicky alle Arten von Schriften durch den Papierwolf geschickt hat, leiten über zu der neuen Serie Double Vision – Zeitungs- und Zeitschriftenseiten, bei denen sich bei Durchleuchtung Bilder der Vorder- und Rückseite irritierend zu neuen Bildern vermischen. Hier wird die Frage nach der Aussagekraft bzw. dem Wahrheitsgehalt von fotografischen Bildern gestellt. In allen seinen Arbeiten geht es Zahornicky um die Verschiebung von Kontexten und somit um die Frage nach Realität; er ist ein Meister von Täuschungsmanövern und Verunsicherungen von Sehgewohnheiten.
(textliche Betreuung: Christina Natlacen)