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Ausstellungen Werkschau

WERKSCHAU I – JANA WISNIEWSKI

Arbeiten 1979–1995

8. Feber 1996 – 2. März 1996

Jana Wisniewski (AT)

Kataloge |

In diesem Jahr wurde die Reihe WERKSCHAU eingeführt, welche zeitgenössische KünstlerInnen präsentiert, die wesentlich zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie und neuen Medien in Österreich beigetragen haben.

Für die erste Ausstellung der Reihe konnte die FOTOGALERIE WIEN  Jana Wisniewski mit einem Querschnitt durch ihr Schaffen gewinnen.

Es begann mit den Fotobriefen. Fotografie wurde von Jana Wisniewski, Künstlerin und Kulturjournalistin im Kunstkontext immer in einer komplexen Weise eingesetzt. Die Bildbotschaften (Fotobriefe) kombinierten Fotografie mit Textstellen, grafischen Elementen und realen Gegenständen wie z. B. Kuverts. Die Bilder von Collagen oder Installationen wurden wieder zu Bildern, die Texte bedienten sich der Ausdrucksform des Märchens.

BILD – RAUM – WORT

Sprache ist Berührung. Sprache ist Nahrung. Worte wurden aus weichem Material, aus Stoffen genäht, mit Reis gefüllt, Worte wurden aus Kuchenteig gestochen oder mit Farbe gegossen. Worte standen als große Plastiken mitunter auch aus transparentem Material gefertigt in Innen- und Außenräumen. Bild- und Textteile bewegten sich durch Räume. Gedichte wurden auf die Haut geschrieben und auf Fotoleinen kopiert. Makroaufnahmen der Haut, auf Fotoleinen kopiert, wurden in Stickrahmen gespannt und über Rahmen gezogen.

RAHMEN – OBJEKT –HANDLUNG

Die Rahmen wurden zum Bild, die Objekte zu Figuren im Raum, die ihr eigenes Theater spielten. Die Objekte hatten inzwischen Menschengröße erreicht. Makroaufnahmen der Haut, auf geometrische Objekte aufgebracht, mit Spiegelflächen versehen, integrierten den Betrachter und den Raum. Die fremden, kühlen Schwarz-Weiß-Objekte zeigten immer auch Teile vom Ambiente und sich gegenseitig in den Spiegelflächen – Artificial Dialog. Die Fotobilder verlagerten sich auf Baumaterial, auf Wellpolyester und Stahl.

NATUR – KUNST – SPRACHRUTSCH

Die Haut der Erde, Gras, wurde fotografiert, auf Objekte geklebt und mit Flächen aus Kunstgras kombiniert. Im Spiegel war nicht mehr zu erkennen, was da Kunst ist und was Natur. Die Objekte begannen zu wandern. Sie eroberten Städte, schlitterten auf Eisflächen, und Kunstgraswürfel standen auf Bergwiesen. Menschenhaut bekam Farbe und floß wie Wasser oder brannte wie Feuer. Die Goldhaut wurde zum Goldrahmen, der Goldrahmen zum Tor, das Tor zum Spiegel, das Gold zu Schutt und Schutt zu Gold … 1979 bis 1995 … (Jana Wisniewski)