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Ausstellungen Solo

SOLO XII – ANJA NOWAK

BLEISTIFT AUF PAPIER AUF HOLZ (PENCIL ON PAPER ON WOOD)

9. März 2021 – 17. April 2021

Anja Nowak (DE)

BILDER | Cinemathek |

+Virtuelle Eröffnung mit einführenden Worten von Julia Hölzl und einem Artist Statement von Anja Nowak auf unserer Cinemathek.

Ausstellungsdauer:  9. März – 17. April 2021
Künstleringespräch: Samstag, 10. April, 14.00 Uhr

sponsored by: BMKOES; MA7-Kultur; Cyberlab; Medienfabrik; Yurt Glas, denefhoop

Seit 2010 wird jährlich eine der in der FOTOGALERIE WIEN stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden KünstlerIn als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das wir einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n KünstlerIn zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften.
Wir freuen uns, für SOLO XII die deutsche, in Wien lebende Künstlerin Anja Nowak präsentieren zu dürfen.

Anja Nowak arbeitet mit unbestimmten Anfängen und an unfassbaren Enden, bewegt sich außerhalb des Zugänglichen, dessen, was ist. So verhandelt Bleistift auf Papier auf Holz (pencil on paper on wood) kein Ausgehend-von oder Aufbauend-auf, sondern entzieht dem Anfang den Ausgang. Ist immer inmitten, aber immer ohne Mitte, und so geht es vielleicht immer um ein Zwischen, immer schon ums Überschreiten, und immer um den Schritt hinein. In stets mehrdeutiger Andeutung entbindet sich Bleistift auf Papier auf Holz (pencil on paper on wood) jedwedem Hergang oder gar Ursprung, jedem Verweis auf ein Eigentliches, jeglicher Verortung: Kreise, Kreisende, Hula Hoops, Töne, textuelle Lebensschwünge – alle hier präsentierten Bewegungen, bewegten wie unbewegten Bilder, Ab-Bilder und Schrift-Bilder ziehen Spuren dessen, was noch nie war: zeugen von Spuren, die immer schon sind.

Und so geht es vielleicht um nichts weniger als um die Zeit. So zeitigt Bleistift auf Papier auf Holz (pencil on paper on wood) einen Raum für eine Zeit außerhalb der Zeit, für ein Außerhalb-der-Zeit (und die Zeit selber ist ein Kreis, erinnern wir Nietzsche): ohne davor noch danach, eher nie und immer, nirgendwann.

Die Dauer des Kreisens vollzieht sich in flüchtiger Bewegung; als solche, als Weg und als Verschwinden, gelangt hier also die Gegenwart an ihre Grenze. Anja Nowak berührt damit eine Gegenwart ohne Präsenz, eine immer schon verschobene, mögliche wie unmögliche Abwesenheit: Als Gleich-Zeitigkeit, als Wiederholung und Abbruch, Bewegendes und Bewegtes bleibt jede Verbindung begrenzt: bleibt die unendliche Bewegung endlich endlich.

(textliche Betreuung: Julia Hölzl)