Eröffnung: Montag, 20. Jänner 2020, 19.00 Uhr
Einführende Worte: Michaela Obermair
Künstlergespräch: Donnerstag, 13. Februar, 19.00 Uhr
Finissage /Videospecial: Donnerstag, 20. Februar, 19.00 Uhr
sponsored by: BKA Österreich; MA7-Kultur; Cyberlab
Seit 2010 wird jährlich eine der in der FOTOGALERIE WIEN stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden KünstlerIn als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das wir einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n KünstlerIn zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften. Für SOLO XI haben wir den Künstler Peter Hoiß, der 1977 geboren wurde und in Wien und Brunnenthal lebt, eingeladen.
Peter Hoiß arbeitet medienübergreifend mit Fotografie, Installation und Video. In Panoptikum zeigt er einen Einblick in sein künstlerisches Kuriositätenkabinett an Dingen, die für ihn zum Sehen gehören. Dabei bricht er mit konventionellen Sehgewohnheiten und fördert eine Konzentration auf die Verbindung des Mediums Fotografie mit einer anderen künstlerischen Ausdrucksform. Gelenkte Sicht nennt er den Werkkomplex, bei dem zweidimensionale Bilder in raumgreifenden Periskopen eine zusätzliche Illusion erhalten. Inhalt geht somit in Form über, als würden sie sich gegenseitig ergänzen und besprechen.
In Panoptikum kann man körperliche Erfahrungen machen und den Blick neu ausrichten. Peter Hoiß baut eine Art Spiegelreflexkamera und einen Riesengucker, die regelrecht ein Er-Leben von Bildern ermöglichen, und ein Touchscreen ist eine taktile Referenz zum photochemischen Prozess. Auf Bildern sieht man Wald-, Vulkan- und Meereslandschaften, die sich die Aufmerksamkeit mit Sportfeldern, Sternwarten und Bohrinseln teilen müssen. In den Fotografien wird der Eingriff des Menschen in seine Umgebung herausgefiltert. Menschliche Interventionen in der Natur werden offengelegt, die wir in unserer alltäglichen Lebensrealität oft nicht mehr wahrnehmen. Farbliche Filter machen aus den Schwarz-Weiß-Fotografien Kippbilder, die den Blick in unterschiedliche Richtungen schweifen lassen.
Peter Hoiß will keine Antworten geben, sondern formuliert Fragestellungen. Und er will auch zeigen, was Optik und Fotografie alles sein können. Er isoliert einzelne Elemente seiner künstlerischen Arbeit wie das Rotlicht, die Kameraoptik und das Wässern von analogen Fotografien und bringt sie in den Fokus; stetig tüftelt er an Möglichkeiten fotografischer Repräsentation. Optische Phänomene laden im raumgreifenden Panoptikum ein, Fragen aufkommen zu lassen. Antworten müssen wir selbst finden.
(textliche Betreuung: Michaela Obermair)