Eröffnung: Montag, 11. März, 19.00 Uhr
Einführende Worte: Juliane Bischoff
Begleitprogramme:
FOCUS ON UKRAINE,
Samstag, 23. März von 17.00–22.00 Uhr
Vorträge und Screenings:
Igor Manko – The Kharkiv Photo-School
Kateryna Radchenko – The Odessa Photo-Days
ARTIST TALK, Mittwoch, 3. April, 19.00 Uhr
sponsored by: BKA Kunst, MA7-Kultur, Cyberlab, Botschaft der Ukraine Wien, Österreichisches Kulturforum Kiew
Dank an: Igor Manko, Kateryna Radchenko, VASA – Roberto Muffoletto
Im Rahmen von FOTO WIEN 2019 (www.fotowien.at)
Seit 2010 wird jährlich eine der in der FOTOGALERIE WIEN stattfindenden Ausstellungen einem/einer jungen aufstrebenden KünstlerIn als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das wir einer breiten Öffentlichkeit präsentieren möchten. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n KünstlerIn zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften. Für SOLO X haben wir die Künstlerin Olena Newkryta, 1990 in der Ukraine geboren und in Wien lebend, eingeladen.
Olena Newkryta sucht in ihren Foto- und Videoarbeiten die „Realität“ der Welt nicht in ihren Abbildern, sondern in der Diskrepanz zwischen Anwesenheit und Abwesenheit. Sie beschäftigt sich mit Momenten der Nähe und des Verschwindens und übersetzt diese in abstrakte Bilder. Ein wiederkehrendes Motiv ist die Spur: als materialisierter Kontakt des Lichts mit dem Fotomaterial ebenso wie als Abdruck eines Körpers.
Die Idee der Berührung verbindet auch die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten. Für die Fotoserie to grasp. carnal thoughts tastete die Künstlerin ihr Bett mit einem Handscanner ab. Die fragmentierten Abbilder von körperlichen Abdrücken in Leintüchern und Kissen setzte sie anschließend digital zusammen – bruchstückhafte Erinnerungen an den Körper, der die Form erzeugt hat. Vom direkten Kontakt mit dem fotografischen Material zeugt die Serie one month on skin. Dafür bat Newkryta FreundInnen, ein entwickeltes, unbelichtetes Negativ für die Zeit eines Monats am Körper zu tragen. Bewegungen und körperliche Reaktionen schrieben sich so in das Material ein.
Als Abzug des Negativs ist die Arbeit sowohl ein intimes Porträt wie auch Ergebnis eines gemeinschaftlichen Akts. In anderen Werken macht Newkryta RezipientInnen der Ausstellung zum Teil ihrer Arbeiten (wie in der Installation denn erst das gesehene Bild ist in Wahrheit ganz Bild geworden) oder thematisiert den Akt des Herstellens selbst. sewing screens, eine dreiteilige Videoprojektion, zeigt die Hände der Künstlerin, wie sie Stoffbahnen über eine Nähmaschine bewegen: Sie stellen die Leinwand her, auf die die Videos projiziert werden. Projektionsfläche und Video bestehen nur gleichzeitig; das eine existiert nicht ohne das andere. In ihrer neusten Installation verhandelt die Künstlerin den Umgang mit Bildern in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und bezieht sich auf die Verehrung von Ikonen in orthodoxen Kirchen durch Berührungen. Durch die Abstraktion in ihrer Übersetzung verweist Newkryta auf die Wertigkeit, die wir Bildern zusprechen.
Mittels der Darstellung von Berührungen, Spuren und Einschreibungen zeugen Newkrytas Arbeiten von Spannungsverhältnissen zwischen Präsenz und Repräsentation und implizieren dabei auch politische Aspekte. Subtil werfen ihre Werke Fragen danach auf, wer Sichtbarkeit erhält, wer repräsentiert und dadurch letztlich Teil eines kollektiven Gefüges ist. Produktion und Umgang mit Bildern werden so als soziale Praktiken lesbar, die gesellschaftliche Funktionen erfüllen und dadurch auch Verhältnisse in der Welt (re)produzieren.
(textliche Betreuung: Juliane Bischoff)
Wir freuen uns über folgende Vermittlungen für Olena Newkryta:
Plat(t)form 2019 – Fotomuseum Winterthur
25.–27.1.2019
www.fotomuseum.ch
Odessa Photo Days 2019
17.–21.4.2019
www.thephotodays.org
Festival Musrara Mix 2019
und Ausstellung Whispers, New Gallery, Musrara, Jerusalem
28.–30.5.2019 + 28.5–26.6.2019
www.musrara.org
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Im März/April 2019 war die FOTOGALERIE WIEN im Rahmen eines Austauschprojekts zu Gast in der GALERIA POSIBILĂ in Bukarest/Rumänien:
LANDSCHAFT
Teil II: Kunstaustausch
FOTOGALERIE WIEN – GALERIA POSIBILĂ
Thomas Albdorf, Robert Bodnar, Markus Guschelbauer,
Michael Höpfner, Claudia Rohrauer, Lea Titz (AT)
Eröffnung: Donnerstag, 21. März, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 22. März–27. April 2019
www.posibila.ro
Dank an: Österreichisches Kulturforum Bukarest