Eröffnung: Montag, 24. Februar, 9.00 Uhr
Einführende Worte: Silvia Eiblmayr
Werkstattgespräch mit Lea Titz und Silvia Eiblmayr:
Dienstag, 18. März 2014, 9.00 Uhr
sponsored by: BMUKK; MA7-Kultur; Cyberlab
Special Sponsors: Rahmenhandlung Josef Mitter, Leutner Bildwerkstatt
Seit 2010 wird eine der acht jährlich stattfindenden Ausstellungen in der FOTOGALERIE WIEN einem/einer jungen aufstrebenden KünstlerIn als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n KünstlerIn zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften. Für SOLO V haben wir die österreichische Künstlerin Lea Titz eingeladen.
Lea Titz (*1981 in Graz/AT, lebt und arbeitet in Wien) hat an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Gabriele Rothemann bildende und mediale Kunst studiert und 2009 mit dem Diplom abgeschlossen. In SOLO V zeigt sie eine größere Auswahl von Fotografien und Videos, die sich auch mit anderen (künstlerischen) Disziplinen – wie Skulptur, Literatur und Statistik – verschränken, um das wechselseitige Verhältnis unterschiedlicher Methoden der Darstellung und Beschreibung zu untersuchen. In ihren konzeptuell entwickelten Bildern geht es Titz darum, eine andere Sichtweise und Ästhetik und damit neue Erfahrung zu erreichen.
Sie interessieren die unscheinbaren, die nebensächlichen Dinge, die sie von ihren ursprünglichen Bestimmungen befreit bzw. Realitätsebenen verschiebt und daraus teils poetische, teils ironische Bilder gewinnt. Dies gilt beispielsweise für ihr Video Tumbleweed (Ursula Blickle-Videopreis 2007). Hier wähnen wir uns in einer großen Halle – eine perfekte Bühne für ein großes Drama, auf die Spitze getrieben durch das plötzlich einsetzende Mundharmonikaspiel „Spiel mir das Lied vom Tod“. Die Szenerie löst sich auf, indem wir begreifen, dass wir unter ein Bett blicken, unter dem Staubbällchen herumfliegen – „eine irritierende Poesie des animierten Objekts“ (Anselm Wagner). Die Vorgangsweise der Täuschung verwendet Titz auch in Fotos von Gebrauchsgegenständen im öffentlichen Raum von Japan, die aussehen, als seien sie aus Holz, aber tatsächlich aus künstlichen Materialien bestehen (wie Hayashi). In den Fotoarbeiten Saxa Rubra und Fisch geht es um die Untersuchung des Mediums Fotografie.
Es handelt sich um direkte Vergrößerungen eines Details eines Kameradisplays mit Hilfe eines analogen Vergrößerungsapparates. Die touristischen Landschafts- bzw. Städte-Motive erscheinen schemenhaft und unscharf; die Tools, die die von der Digitalkamera errechneten Bilddaten anzeigen, treten visuell in den Vordergrund. Erreicht werden dadurch sehr poetische Bilder, fernab den Absichten einer abbildhaften Fotografie. Eine Verfremdung des Abbilds hat Titz auch in den Barytabzügen der Serie Graze unternommen – mit kritischen Texten versehene Tuscheübermalungen von Ansichten ihrer Heimatstadt Graz.
(textliche Betreuung: Silvia Eiblmayr)