Joerg Burger, Susanne Gamauf, Ralf Hoedt, Helmut & Johanna Kandl, Fiona Rukschcio, Robert Zahornicky, Moira Zoitl
Eröffnung: Montag, 8. November 2004, 19.00 Uhr
Die FOTOGALERIE WIEN präsentiert KünstlerInnen mit Foto-, Video- und Installationsarbeiten, die ihre Lebens- und Arbeitssituation, von Wien ausgehend, in eine der Städte – Paris oder Berlin – auf Zeit oder für länger verlagert haben. Paris, Wien und Berlin galten im 19. Jahrhunderts als die Metropolen und gleichzeitig Laboratorien der europäischen Moderne. Zahlreiche KünstlerInnen fühlten sich vn diesen rasch wachsenden Grosstädten magisch angezogen. Heute, ca. 150 Jahre danach sind die Städte immer noch nicht ausgewachsen, das Untersuchungsinteresse der KünstlerInnen liegt jetzt in Fragen von MigrantInnenstrukturen, offizieller nationaler Geschichtsschreibung, modernem Nomadentum, aber auch in der Suche nach dem Umgang mit städtischen Strukturen, dem Umgang mit Freiraumgestaltung, Rückzugsmöglichkeiten im Großstadtjungle. Und: Wie verändert der Ort des Aufenthalts das künstlerische und selbstreflexive Tun? Durch Stipendienvergaben und Austauschprogramme werden die kulturellen Kontakte zwischen den drei Metropolen weiterhin gepflegt – Nomadentum encore! Notizen daraus zu sehen im Monat der Fotografie erstmalig in der FOTOGALERIE WIEN !
Jörg Burger (AT) geht es um die wiederkehrenden Fragen der Wahrnehmung und darum, aus dem Abwesenden etwas entstehen zu lassen.
Susanne Gamauf (AT) erstellt fotografische Zitate auf Stile und Charakteristika verschiedener Garten- und Parkarchitekturen. „Im Bild findet die Inszenierung der Inszenierung statt.“
Ralf Hoedt (DE) zeigt books/ portraits von politischen Diskursen und ihren Gebrauchsspuren.
Johanna & Helmut Kandl (AT) Sind nach einem sechs-monatigen Aufenthalt 2003 in Berlin 2004 dorthin gezogen: Vielleicht ist uns die teilweise Absurdität und das Wechselbad von Aufbruchstimmung und „ewiger No Future-Stimmung“ einfach angenehmer als das Gefühl eines beginnenden „Neo-Biedermeier“ in Wien.
Fiona Rukschcio (AT) startet in ihrer Videoarbeit Le Pantheon einen inoffiziellen Eingriff in das nationale Monument der französischen Geschichtsschreibung. In ihren Collagen fragt sie sich/uns: „Bin ich ein Spice-Girl?“, nimmt aber ebenso gern den Platz eines Politikers ein.
Robert Zahornicky (AT) definiert sich als Flaneur, der sich weniger dem Müßiggang hingibt; er ist vielmehr auf der Suche nach Wahrnehmungsmustern.
Moira Zoitl (AT) untersucht MigrantInnenstrukturen in den Ost-Bezirken Berlins: Das Haus „Frankfurter Allee 16/0801″ ist der Ausgangsort – „die Wohnung, von der aus ich meine regelmäßigen Einkaufstouren starte.“