Eröffnung: Montag, 26. Februar, 19.00 Uhr
Begleitprogramm, 20. März, 19.00 Uhr: Filmspecial Bodytalk, kuratiert von Adeline Blanchard
Bodytalk
Die Grundelemente der direkten Kommunikation sind die Geste und die Mimik. Bevor wir noch das erste Wort zur Verständigung sagen, sprechen unsere Körper zueinander, sei es im Monolog oder Dialog. Entsprechend des kulturellen Raumes, in dem wir eingebettet sind, werden diese Körpercodes von klein auf erlernt und sind gesellschaftliche Parameter für das Verhalten zueinander und zu sich selbst. Ausgehend von Körperkunst/ Körpersprache bis hin zur Auseinandersetzung mit Rollenbildern und Rollenspielen (Gesten, Ritualen, Nachstellungen und Selbstinszenierungen) versammelt die Ausstellung Bodytalk sieben künstlerische Positionen zu einem anregenden Dialog innerhalb dieser Themengruppe.
Daniela Comani: geschlechtsstereotypes Rollenverhalten, Genderswitch und Transgendering in humorvoller Auseinandersetzung mit Mann-Frau-Situationen im Alltag.
Heidi Harsieber: Selbstreflexion in Bezug auf Alter, Krankheit, Schmerz und Vergänglichkeit im Widerstreit mit dem Wunsch nach Jugend, Schönheit und vitaler Sexualität.
Matthias Herrmann: („Geschlechts“-)Identitäten, Homosexualität und Transgendering, Selbstbeobachtung und das Spiel mit fiktiven Persönlichkeiten.
Corinne L. Rusch: Alltagszenen und Vorstellungen von gesellschaftlicher Perfektion und Schönheit versus Scheitern, Verfall und Entgleisung.
Nina Rike Springer: Gruppendynamische Prozesse bestimmen und steuern die Haltungen und Bewegungen des Einzelnen; bestimmte Raumvorgaben sind die Auslöser.
Anja Manfredi: Gesellschaft und Individualität im reziproken gruppendynamischen Prozess. Selbstinszenierungen als Ausdrucksmittel sozialer Mechanismen und Verhaltensweisen.
Claudia Rohrauer : Jugendsprache und Comicstrip-Adoleszenfragen als Cartoon – der Körper als Fragezeichen.
Begleitprogramm im FOTOGALERIE-Kino: 20. März, 19.00 Uhr: Filmspecial Bodytalk kuratiert und präsentiert von Adeline Blanchard, in Zusammenarbeit mit Anne Davidian:
Martin Arnold: Pièce Touchée, 1989 / VALIE EXPORT: Syntagma, 1983 / Camille Henrot: Dying Living Women, 2005 / Deep Inside, 2005 / s COpe, 2005
Dauer: 50 Minuten
Das Kurzfilmprogramm Bodytalk präsentiert 16- und 35-mm-Filme, von drei KünstlerInnen verschiedener Generationen, die jeweils über die Inszenierung des Körpers das Medium Film reflektieren.
Bei VALIE EXPORT wird die Darstellung des Frauenkörpers in den Medien kritisiert und die erzählerischen und realistischen Konventionen des Filmes dekonstruiert. Martin Arnold und Camille Henrot arbeiten mit Found-Footages, verwandeln und bearbeiten diese und enthüllen die Materialität des Körpers und des Mediums Film. Wo Henrot eine parallele Erzählung schafft, deckt Arnold verdrängte Körpersprache und Geschlechterbeziehung im Hollywood-Film auf.