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Ausstellungen

ANDREW PHELPS / ELISABETH WÖRNDL

9. Mai 1996 – 1. Juni 1996

Andrew Phelps (US), Elisabeth Wörndl (AT)

 

„The Landscape, as we have come to recognize and expect it, is seldom seen.“

Andrew Phelps seeks answers to identity and the meaning of „other place“ through his on-going project Maps and Legends (since 1990), photographs from his experiences in the deserts of the Southwest of America. This „other place „or „anderswo“ is a place he once thought of as home. lt is a place of horizons; literally and figuratively.
The whole world knows about cowboys and the American West. The myths grew up out of the land and then trans-formed the landscape itself so that it speaks to us in mythic terms. The cowboys of Hollywood were real for Andrew, they were his grandfather, his father, and their friends. They embodied the cliche’d yet honorable qualities of hard work and ingenuity. The Marlboro Man was his neighbour, not a billboard along a highway.

Andrew’s vision has never been hemmed in, he knows how to see far when looking at the ordinary. The mysterious qualities that one feels in the work is an intuitive knowledge eamed in a barren environment. His photographs raise questions to which he offers no easy answers.
Andrew’s photographs of his corner of the American West are simultaeneously everywhere and „somewhere else“.

Deutsche Übersetzung:

Die Landschaft, wie wir sie kennen und erwarten, kann selten gesehen werden.“

Andrew Phelps sucht mit seinem laufenden Projekt Maps and Legends (1990 ff.) nach Antworten auf Identitätsfragen und die Bedeutung des „anderen Ortes“. Es sind Fotografien von seinen Erfahrungen in den Wüsten im Südwesten Amerikas. Dieser andere Ort“ oder anderswo“ ist ein Ort, den er einst als sein Zuhause betrachtete. Es ist ein Ort der Horizonte; buchstäblich und bildlich.

Die ganze Welt kennt Cowboys und den amerikanischen Westen. Die Mythen sind aus dem Land herausgewachsen und haben dann die Landschaft selbst so transformiert, dass sie in mythischer Weise zu uns spricht. Die Cowboys von Hollywood waren für Andrew real, sie waren sein Großvater, sein Vater und deren Freunde. Sie verkörperten die klischeehaften, aber ehrenhaften Qualitäten harter Arbeit und Einfallsreichtum. Der Marlboro Man war sein Nachbar, keine Reklametafel an einem Highway.

Andrews Vision war nie eingeengt; er weiß, wie man weit sieht, wenn man das Gewöhnliche betrachtet. Die mysteriösen Qualitäten, die man in der Arbeit spürt, sind ein intuitives Wissen, das in einer kargen Umgebung erworben wurde. Seine Fotografien werfen Fragen auf, auf die er keine einfachen Antworten gibt.

Andrews Fotografien aus seiner Ecke des amerikanischen Westens sind gleichzeitig überall und woanders. (Tamarra Kaida, from „Distant Horizons“).

 

Elisabeth Wörndl, Digitales Selbstportrait (1995/96). INNENKLEID – Die Oberflächen sind ausgereizt. Wohin verschwinden wir? Wo machen wir uns wieder bemerkbar? Wohin wandert unser Blick, wieder und erneut?

Die Fotokünstlerin Elisabeth Wömdl ist zur nächsten Expedition aufgebrochen. Wir folgen ihr und erweitern unsere eigene Körperhaftigkeit. Introspektion: Die territoriale Erschließung jener anderen, dunkleren Seite in uns. Die Computertechnik erweist sich als Gedächtnisstütze. Indem sie den (Fest)körper transparent macht, hilft sie uns, das Vergessene zu erinnern. Was sich dabei auftut, ist keine Hommage an die Datenflut, sondern das Wiederaufleben einer mystischen Innenschau.

Daphne hat sich erneut verwandelt. Jene in einen Lorbeerbaum verwandelte Nymphe, die Wörndl in einem früheren Zyklus einem ekstatischen Selbstbefreiungsritual unterzog, setzt nun an, ihrem eigenen Schatten zu begegnen. Dem rätselhaften Innenkleid.

Wörndl geht mutig voran. Wir folgen ihr. Wir steigen hinab. Der Schritt ins Innere des Körpers gestaltet sich als freiwillig gewählter Gang in die Unterwelt. Diabolisch zuweilen. Gesichter, Kreaturen begegnen uns; das Namenlose. Schattenrisse. Schraffuren. Grimassen. Abgründige Zeichen irdischer Vergänglichkeit.

Der Körper gerät zum Neuland, zum längst vergessenen Territorium. Wenig, was wir je erwartet hätten. Das Digitale Selbstportrait mutet wie eine Erinnerung an etwas weit Zurückliegendes an. Gedächtnis der Einbildungskraft.

Phänomene steigen auf, treten ans Licht. Die Seele spricht aus der Tiefe. Vibration. Angst begleitet uns. Wir entdecken jäh und unvorbereitet, mit aufgerissenen Augen, daß das, was wir erblicken, nur wir selbst sein können. Die Gewöhnung an diese Zeugenschaft einer unvermuteten Wirklichkeit fällt schwer. Ebenso die Gewißheit, daß das, was von Haut bedeckt wird und in der Tiefe des Körpers wohnt, zurückverweist auf den Ursprung: das Ich. (Petra Ganglbauer)