Eröffnung: Mittwoch, 11. April, 19.00 Uhr
Einführende Worte: Manisha Jothady
Werkstattgespräch mit Katharina Cibulka: Donnerstag, 26. Apri, 19.00 Uhr
Seit 2010 wird eine der acht jährlich stattfindenden Ausstellungen in der FOTOGALERIE WIEN einem/einer jungen aufstrebenden KünstlerIn als Einzelausstellung gewidmet. Diese Ausstellungsreihe, SOLO, fungiert als Plattform und Sprungbrett für KünstlerInnen, die gerade am Beginn ihrer Karriere stehen, aber bereits über ein umfangreiches Werk verfügen, das einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Ziel ist es, eine nachhaltige Bekanntheit für die/den ausgewählte/n KünstlerIn zu schaffen; dies inkludiert auch die Vermittlung von Kooperationen und Wanderschaften. Wir freuen uns, dass wir für SOLO III die in Innsbruck lebende, multimedial arbeitende Künstlerin Katharina Cibulka gewinnen konnten.
In ihrer SOLO-Ausstellung in der FOTOGALERIE WIEN konzentriert sich Katharina Cibulka auf Arbeiten, die sich der Position der Frau bzw. Künstlerin in der Gesellschaft widmen. Zahlreiche Arbeiten in den Medien Fotografie, Film, Performance und Schrift nähern sich mit Poesie, Ironie, aber auch mit kritischer Distanz der Problematik: die Frau/ Künstlerin am Anfang des 21. Jahrhunderts in dem angestrengten Versuch, die Balance zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und Anforderungen sowie eigenen Glücksvor-stellungen zu halten. Dabei geht sie auch auf die Suche nach der eigenen Identität in ihrer Mehrfachrolle als Frau, Künstlerin und Mutter. Bin ich zeitgemäß? (Am I Contemporary?), fragt sie in einer Arbeit – wenn ich heute noch immer meinem Wunsch nach Gleichberechtigung Ausdruck verleihe. Stressed Out ist ein Video, das auf eindringliche Art veranschaulicht, dass das Leben – nicht zuletzt für die Frau – von der Geburt bis zum Tod von Identitätsschwankungen und von immer wieder neuen Ängsten davor, in der Gesellschaft und vor allem vor sich selbst bestehen zu können, begleitet ist.
Katharina Cibulka untersucht in ihrer komplexen Auseinandersetzung nicht nur Glücksvorstellungen, Befindlichkeiten, Träume und Überlebensstrategien zeitgenössischer Frauen/ speziell Künstlerinnen – wie in den Videos fireflies & GETTING MY NAME UP THERE oder auch in den poetischen Fotoarbeiten Kralya Petra Prvog 10 A, wo eine Frau in selbstbewusster Weise einen Raum in Belgrad „besetzt“, indem sie Blumen in einem Schlagloch in der Straße pflanzt –, sondern sie interpretiert auch historische Mythen und Geschichten von Frauenschicksalen neu: In den beiden Fotoarbeiten ÜBERLEBENDE # 1+2 holt sie aus tragischen Ereignissen die Frau als starke Persönlichkeit hervor.
Zur Eröffnung gab es eine Performance (peek a corner) mit der Künstlerin sowie mit Verena Brückner, Almut Mölk, Margarete Straka und Tina Themel – fünf Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die darüber sprachen, was sie bewegt.
(textliche Betreuung: Manisha Jothady)