Categories
Ausstellungen

MALOU BUSSER / NIEK VERSCHOOR

10. März 1993 – 2. April 1993

Malou Busser (NL), Niek Verschoor (NL)

Malou Busser kombiniert ganz bewußt entgegen traditioneller Auffassung zwei unterschiedliche Techniken innerhalb einer Arbeit. Beide Medien, Fotografie und Malerei, sollen ihre Eigenarten behalten und doch ein Ganzes bilden. Thema ist Barbie – als Symbol einer unpersönlichen Welt. Die Puppe wird in verschiedene Zusammenhänge gestellt: als Fetisch, als Opfer gezielter Eingriffe durch die Künstlerin. Spielerisch geht sie auf die irreale, absurde Bedeutung, die Barbie als weibliches Identifikationsmodell hat, ein. Die Puppe erhebt durch wechselndes Outfit den Anspruch, an die Wirlichkeit anzuschließen. Die perfekten Maße, die idealisierte Körperlichkeit der Puppe sind für Malou Busser Ausgangspunkte für eine kritische Auseinandersetzung. Fotografische Tricks heben Barbie aus ihrer banalen Spielzeugwelt. Die Nacktheit enthebt sie ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Malerei erzeugt Sinnlichkeit und verstärkt die subjektive Sicht.

Licht und Raum. Niek Verschoor arbeitet auf seine ihm eigene direkte und spontane Weise mit dem Medium Fotografie. Licht ist dabei sein Hauptthema. In den Arbeiten, in denen Schwarz/Weiß- und Farbfotografie kombiniert werden, ist das konventionelle, fotografische Bild fast ganz verschwunden. Was bleibt ist die Basis: Licht und lichtempfindliches Papier. Gegenstand der Untersuchung ist das Festlegen von Licht. Negative bzw. Positive werden nicht verwendet, jede Arbeit ist ein Original. Das Papier ist nicht nur der zufällige Träger des Bildes, sondern das Medium. Strukturen entstehen durch verschiedene Licht- und Einfallswinkel. So entwickelt sich die direkte Impression der Intensität des Lichtes. Grauwerte und Kontraste bilden Raum und Form.