Eröffnung: Montag, 1. September, 19.00 Uhr
Einleitende Worte: Lucas Gehrmann
Die beteiligten KünstlerInnen nähern sich in der zweiten Ausstellung des Schwerpunktes aus unterschiedlichsten Perspektiven den Themen Natur und Kultur. Gearbeitet wird mit Fotografie, Video und Installation.
Das Sammeln als Technik des Dokumentierens von Spannungsverhältnissen zwischen Natur und Kultur wird von Eva Brunner-Szabo & Gert Tschögl (memoryPROJECTS) eingesetzt. Fotografien von Orten, natürlichen wie künstlichen Gegenständen, die an diesen vorgefunden wurden, dienen als Beweisstück für die eigene Anwesenheit an einem konkreten Ort sowie der Stillung von Sehnsucht nach bildhaftem Festhalten.
In der Fotoserie Waiting for the Perfect Moment dokumentiert Martin Osterider das Dokumentieren von Natur. Blühende Gärten, Sonnenuntergänge in Japan – in die Landschaften verstreut, fast eins werdend mit ihnen: japanische Touristen mit Fotoapparaten auf der Suche nach dem perfekten Motiv, dem richtigen Moment.
Hanns Otte konfrontiert uns in seinen Arbeiten mit der Sicht eines distanzierten Betrachters, der die Berührungspunkte menschlicher Zivilisation mit der Umwelt/Natur wahrnimmt. Die Bildkomposition in seiner Arbeit Muttergestein und körperliche Ertüchtigung in Das Ende vom Weg sind die eigentlichen Themen.
Sunshine, Sex and Nature – Eva-Maria Riegler zeigt uns einen Blick aus der Mitte der Landschaft heraus, der das Gefühl vermittelt, selbst ein Teil dieser zu sein. Intime Landschaften, so der Titel ihrer Fotoserie, entführt uns auf summende Spielwiesen der Gefühle.
Ebenfalls gefühlvoll und schön sind die großformatigen Arbeiten Donauau 02 und Hawaii 01 von Martin Vesely, in denen Aspekte der Romantisierung von Natur im Vordergrund stehen und an Gemälde der Romantik erinnern.
Ganz andere Ansätze gibt es in Thomas Wredes Arbeiten der Fotoserie Magic Worlds. Zoos, Erlebnis- und Lunaparks sind seine Motive, in denen gleichermaßen sichtbar wird, wo Natur dem menschlichen Eingriff noch zu trotzen vermag und Lebensraum für sich zurückerobert, wie auch die totale Erschöpfung jener Kraft, während eine völlig neue Welt von künstlicher Natur ihren Platz einnimmt.
(textliche Betreuung: Lucas Gehrmann)