Das zeitgenössische „Ich“ ist ein bedrängtes. Es muss sein „Ich“-Kapital behaupten zwischen den technologisch expansiven sozialen Netzwerken und der neoliberal geforderten leistungsnachweisenden Selbstveröffentlichung. Das „Ich“ muss ebenso effektiv wie affektiv agieren. Gleichzeitig erfolgt ein Dauerzugriff auf die zunehmend entprivatisierten Daten. Die FOTOGALERIE WIEN zeigt in ihrem diesjährigen Schwerpunkt Biografie künstlerische Arbeiten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem komplexen Thema der Lebenserfahrung auseinandersetzen. Das kuratorische Team entwickelt in intensiver dialogischer Auseinandersetzung mit den teilnehmenden KünstlerInnen, die in den Medien Fotografie, Video und Film arbeiten, diese dreiteilige Ausstellungsserie mit den Titeln: Ich, Wir und Du.
(textliche Betreuung: Elke Krasny)
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13. Mai 2014 — 7. Juni 2014
Die erste Ausstellung der Trilogie Biografie ist dem Autobiografischen gewidmet. Die eigenen Erfahrungen von Kindheit, Familie, Krankheit, Religion, die oft an die Grenzen des Kommunizierbaren gehen, sowie unterschiedliche Methoden der Selbstbeobachtung bestimmen die künstlerischen Auseinandersetzungen. [...] -
2. September 2014 — 27. September 2014
Die zweite Ausstellung Biografie – Wir geht das Wagnis einer umkämpften Kategorie ein. Wer sind WIR? Wer kann von WIR sprechen? Wer kann WIR zeigen? Was zeigt sich im WIR? [...] -
16. Dezember 2014 — 28. Jänner 2015
Die dritte Ausstellung Biografie – Du stellt künstlerische Arbeiten vor, die projektiv, lustvoll, kritisch, analytisch oder dekonstruktiv eine andere Biografie als die eigene entwerfen. Wie kann ein real-imaginiertes oder ein dokufiktionales DU zum Austragungsort vorstellbarer Biografik werden? [...]