IDENTITÄT 2010

„Was konstituiert Identität heute?“, fragt das kuratorische Team der Fotogalerie Wien anlässlich des Themenschwerpunkts für das Jahr 2010. Die dreiteilige Ausstellungsserie fokussiert Identität der Gegenwart in ihrer vielfältigen wie prozessualen Gestalt, ebenso wie die gezeigten künstlerischen Positionen die gleichsam unabschließbaren und vor allem uneindeutigen Facetten der Identitäten heutiger spätmoderner Subjekte widerspiegeln: Die KünstlerInnen visualisieren, wie die miteinander verwobenen Ausformungen personaler und kollektiver Identitäten zwischen Selbst- und Fremdbestimmung paradox changieren.

(textliche Betreuung: Claudia Marion Stemberger)

  • IDENTITÄT I

    4. Mai 2010 — 2. Juni 2010

    Die Eröffnungsausstellung Identität – Biografie reflektiert die Relation von Biografie und Identität als „Entwicklungslinie alltäglicher Identitätsarbeit". Wie lässt sich biografische Selbsterfahrung heute bewältigen? Wie je nach Lebensphase und Handlungsaufgaben jeweils unterschiedliche, widersprüchliche und divergente Teilidentitäten in einer Biografie dominieren, die es im Wechselspiel mit den Anforderungen von außen und von innen zu synthetisieren gilt, zeigen auch die für den Auftakt des Jahresschwerpunkts ausgewählten KünstlerInnen. [...]
  • IDENTITÄT II

    31. August 2010 — 29. September 2010

    Das Themenfeld der zweiten Ausstellung Identität – Identitätsstiftung, hinterfragt die ambivalenten Interpretationsmodelle der Identitätsstiftung, die je nach Kontext zwischen Identifikation und Ideologisierung divergieren: Kollektive Identität ist nach Jan Assmann immer nur „so stark oder so schwach, wie sie im Denken und Handeln der Gruppenmitglieder lebendig ist […]“. Sie ist Ausdruck dessen, was Personen an einheitlichen Selbst- und Weltbeschreibungen miteinander verbindet und auf welche Weise sich Individuen damit identifizieren. [...]
  • IDENTITÄT III

    14. Dezember 2010 — 31. Jänner 2011

    Für die Abschlussausstellung Identität – Verortung hat das kuratorische Kollektiv der FOTOGALERIE WIEN künstlerische Positionen eingeladen, die sich mit der Verortung des Subjekts in der Spätmoderne kritisch auseinandersetzen. Während in der frühen Moderne kollektive Identitäten ein sicheres Bezugssystem bereit hielten, in denen die individuellen Identitäten ihren Platz kannten, erfuhren ehemals stabilisierende Rahmenbedingungen wie Klasse, Nation, Ethnie, Kultur, Religion oder Geschlecht in der Spätmoderne Auflösungstendenzen.