djm präsentiert: MMNM – eine elektroakustische extravaganza Talk mit Julian Turner
MITTWOCH, 26.1., 19.00 Uhr (Christian Gold-Kurz)
Das Thema der Realität in der Fotografie zog sich durch diese Veranstaltung zwischen Instrumenten und Drinks. MMNM eröffnete instrumental progressiv und textuell verhaltensauffällig mit Schlagzeug, Bass und Stimme den Abend. Das Improvisationskonzept rund um die Möglichkeiten des Live-Loopings für ein Trio machte Gedankenspielen zum Thema den Weg frei.
Nach dieser synaptischen Aufwärmrunde sprachen Johan Nane Simonsen, der für den erkrankten Julian Turner einsprang, und Christian Gold-Kurz über Turners künstlerische Arbeitsweise. Als Kunsthistoriker sprach Johan Simonsen über die Geschichte der Fotografie in Hinblick auf den ihr oft implizierten Realitätsanspruch. Das Format an der Bar eröffnete die Möglichkeit des wegweisenden Mäanderns und Assoziierens. Das Publikum debattierte hier bei einem Drink über das Verhältnis zwischen fotografischer Abbildung und Realität mit. Von der Angst vor dem digitalen Bild über metaphysische Realitätsbegriffe hin zu Instagram inszenatorischer Indoktrinierung wurde sich hier auseinandergesetzt. Zum Abschluss fanden Musik und Worte wieder zusammen und die Debatte an der Bar wurde zur Ideenspenderin der frisch improvisierten Weisen.
MMNM ist ein anlassbezogenes Musikprojekt, bestehend aus den Musikern Jura Musger, Johannes Ruland und Jakub Velikovsky. Die Brutstätte der Musizierenden befindet sich in den Tiefen des WUK. In verschiedenen Formationen spielen die drei bereits seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen und gegeneinander.
Julian Turner, *1985, lebt in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ausstellungen in Wien, Brüssel, Düsseldorf, Lüneburg, Klagenfurt, Kopenhagen, Rotterdam, Berlin und anderswo. Er ist Mitbegründer des Kunstraums Bar du Bois, der seit 2013 auch als Künstlerkollektiv und Bar auf Wanderschaft, als Gast in Institutionen funktioniert.